UNTERNEHMER-AUFGABEN. EINE ERINNERUNG.
Wer ist Ihr wichtigster Kunde?
Nein. Der, an den Sie gerade denken, ist es nicht.
Der andere auch nicht.
Die Antwort liegt mehr in der Zukunft: Es ist Ihr Nachfolger.
„Ach“, werden Sie denken, „das ist ja noch lange hin“. Da haben Sie womöglich recht. Es spielt aber keine Rolle, wann ein Verkauf oder eine Übergabe tatsächlich stattfindet. Denn an diesem einen Kunden sollten Sie sich bereits heute orientieren.
Ziel sollte es sein, dass Ihr Nachfolger darauf versessen ist, Ihre Agentur übernehmen zu dürfen.
Denn das würde bedeuten,
- das Sie ein starkes Team haben, dass gut zusammenarbeitet,
- Ihre Agentur gut aufgestellt und ausreichend Neugeschäft vorhanden ist,
- die Prozesse in der Agentur rund laufen und
- Ihre Agentur Geld verdient.
Niemand hat die Absicht, eine dümpelnde Agentur zu übernehmen
Nicken Sie gerade innerlich? Und falls Ja, handeln Sie auch entsprechend?
Der Gedanke, sein Handeln am Nachfolger auszurichten, ist alt. Genauso alt wie die Erkenntnis, dass damit Veränderungen im eigenen Verhalten einhergehen.
Der vielleicht wichtigste Aspekt dabei ist das eigene Rollenverständnis.
Wer in seinem ‚ersten Werber-Leben‘ angestellter Texter, Designer etc. war, verband dies häufig mit Talent und Leidenschaft für sein Tun.
Mit der Gründung der eigenen Agentur wurde diese Profession dann meistens fortgeführt. Sprich: Der Chef war der beste Texter, Designer oder was auch immer. Das mag eine gewisse Zeit funktionieren. Es verursacht bei zunehmender Größe der Agentur allerdings auch Wachstumsschmerzen, weil wichtige Unternehmer-Aufgaben ‚auf der Strecke bleiben‘. Denn die Aufgaben einer Fachkraft sind keine Unternehmer-Aufgaben, und umgekehrt.
Der Geist ist willig …
Fachkräfte feilen an Worten oder bringen mehr Klarheit ins Design. Bei allem Stress hat das meist mit Leidenschaft zu tun. Und das Beste: Am Ende gibt es ein sichtbares Ergebnis, das den Menschen meistens zufrieden macht.
Anders bei Unternehmern und Inhabern. Diese dürfen sich mit Neugeschäfts-Strategien beschäftigen, was bei vielen größtenteils deutlich weniger mit Leidenschaft zu tun hat (zu Unrecht, wie ich finde). Auch mit dem sichtbaren Ergebnis dauert es mehrheitlich länger als gedacht. Entsprechend groß ist die „Verlockung“ im Tagesgeschäft mitzumischen und sich schnelle Erfolgserlebnisse zu holen.
Übertragen auf die vier Prioritäten bedeutet es, dass die wichtigen B-Aufgaben geschoben werden, und mehr Zeit mit A-, C- und D-Aufgaben verbracht wird.
Kurz zur Erinnerung:
A = wichtig und dringend
B = wichtig (aber nicht dringend)
C = dringend (aber nicht wichtig)
D = weder wichtig noch dringend (macht aber meistens Spaß)
Ob Sie jetzt tatsächlich Prioritäten setzen oder andere Methoden nutzen, soll hier jetzt keine Rolle spielen.
Die entscheidende Frage ist: Wofür verwenden Sie einen Großteil Ihrer Zeit? Sind es überwiegend Fachkraft-Aufgaben oder Unternehmer-Aufgaben?
Bonus-Frage: Schaffen Sie damit ein attraktives Unternehmen für Ihren wichtigsten Kunden?
Ich wünsche Ihnen gute Gedanken
Herzlichst
Ihr Rainer Kratzmann
PS. Man kann nicht alles wissen. Lassen Sie sich von anderen Inhabern zu allen Unternehmer-Aufgaben beraten. In der Mastermind geht das ganz einfach.